Project Duration August 1, 2023 - April 30, 2027

Trinkwasser und Latrinen für Schulen und Gesundheitszentren, Äthiopien

  1. Goal
    Der eingeschränkte Zugang zu Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten (WASH) hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere in Äthiopien, wo bis zu 80 % der übertragbaren Krankheiten darauf zurückzuführen sind. Klimatische Veränderungen wie Dürren verschärfen die Situation zusätzlich, da sie die Wasserversorgung über Flachbrunnen beeinträchtigen. Schulen leiden unter mangelnden sanitären Einrichtungen, was insbesondere Mädchen durch fehlende Menstruationshygieneprodukte und kulturelle Tabus benachteiligt. Auch Gesundheitseinrichtungen sind betroffen: Nur ein Drittel verfügt über sauberes Trinkwasser, und fast alle haben keine Handwaschmöglichkeiten. Das Projekt zielt darauf ab, den Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene in ländlichen Gemeinden, Schulen und Gesundheitseinrichtungen zu verbessern. Es setzt auf Infrastruktur, Schulung, Sensibilisierung und die Stärkung lokaler WASH-Systeme für nachhaltige Wirkung.
  2. Challenge
    In Äthiopien haben Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, sicheren Sanitäranlagen und grundlegender Hygiene. Besonders betroffen sind ländliche Regionen im Süden und Südosten des Landes. Die Folgen sind gravierend: Durchfallerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren und tragen zur Unterernährung bei. Schulen und Gesundheitseinrichtungen sind oft unzureichend ausgestattet, was insbesondere Mädchen während der Menstruation benachteiligt. Klimatische Veränderungen wie z.B. häufiger auftretende Dürren verschärfen die Situation zusätzlich, da sie die Wasserversorgung über Flachbrunnen beeinträchtigen. Die mangelnde WASH-Versorgung gefährdet die Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe der Bevölkerung und behindert die Armutsbekämpfung.
  3. Need for Action
    Trotz Fortschritten beim Ausbau der Grundversorgung bleibt der Zugang zu WASH-Diensten in Äthiopien unzureichend. Nur 40% der ländlichen Bevölkerung hatten 2020 Zugang zu sauberem Wasser. Schulen und Gesundheitszentren sind oft ohne funktionierende Toiletten, Handwaschmöglichkeiten oder sichere Trinkwasserversorgung. Mädchen verpassen wegen fehlender Menstruationshygiene den Unterricht, und vermeidbare Infektionen gefährden Patient:innen und Personal. Die klimabedingte Unsicherheit der Wasserversorgung erfordert Investitionen in resiliente Systeme. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Lebensbedingungen der betroffenen Bevölkerung zu verbessern und die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu erreichen.
  4. Measures
    Das Projekt verbessert die WASH-Versorgung für über 245'000 Menschen im Süden Äthiopiens. In Gemeinden werden solarbetriebene Wassersysteme gebaut, 5'200 Haushalte mit sanitären Anlagen und Handwaschstationen ausgestattet und lokale Wasserkomitees geschult. In Schulen entstehen 23 Wassersysteme, Latrinen und Handwaschanlagen. Schüler:innen werden zu Hygiene, Menstruationsgesundheit, Umweltpraktiken und Abfallmanagement sensibilisiert. Der Blue-School-Ansatz fördert Wasser- und Umweltbildung. In Gesundheitseinrichtungen werden 12 Wassersysteme, Handwaschanlagen und Abfallbehandlungssysteme errichtet. Fachkräfte werden in Infektionsprävention und WASH-FIT geschult. Advocacy-Massnahmen stärken lokale und nationale WASH-Strukturen. Ein Innovationsfonds fördert neue Ansätze, und bewährte Praktiken werden über Workshops und Publikationen verbreitet.
  5. Cooperation Partner
    HEKS setzt das Projekt gemeinsam mit vier lokalen Partnerorganisationen um: Dorcas Aid Ethiopia (DAE), Enhanced Rural Self Help Association (ERSHA), Terepeza Development Association (TDA) und Konso Development Association (KDA). Die Umsetzung erfolgt in verschiedenen ländlichen Regionen im Süden, Südosten und Zentrum Äthiopiens, darunter Kofele, Angolelana Tera, Sodo Zuria, Karat Zuria, Kena, Moyale und Arba Minch Zuria. TDA und KDA verantworten Infrastrukturmassnahmen und Mobilisierung lokaler Akteure. HEKS koordiniert das Gesamtprojekt, begleitet die Partner fachlich, überwacht die Umsetzung und stärkt deren Kapazitäten. Auf nationaler Ebene arbeitet HEKS mit Caritas Schweiz und der YWCA zur Förderung der Menstruationsgesundheit und engagiert sich in WASH-Plattformen wie dem CCRDA WASH Forum, dem nationalen WASH-Cluster und dem Ethiopian Humanitarian Fund.
  6. Impact
    Das Projekt verbessert die Lebensbedingungen von rund 245'000 Menschen in ländlichen Regionen Äthiopiens durch besseren Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene. Es stärkt Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe – insbesondere von Mädchen und Frauen. Die WASH-Infrastruktur in Schulen und Gesundheitseinrichtungen wird ausgebaut, Infektionsrisiken gesenkt und Menstruationsgesundheit gefördert. Das Projekt trägt direkt zur Erreichung von SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) bei, das universellen Zugang zu WASH bis 2030 fordert. Indirekt unterstützt es SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) und SDG 4 (Hochwertige Bildung), indem es Krankheitsprävention und Schulbesuch fördert. Durch klimaresiliente Systeme, lokale Verantwortung und Advocacy entsteht nachhaltige Wirkung – ein Beitrag zur Armutsbekämpfung und zur Umsetzung der Agenda 2030.
  7. Special Quality of the Project; Suitability of the Organization
    Das Projekt überzeugt durch seinen systemischen Ansatz, die enge Einbindung lokaler Partnerorganisationen und die Kombination von Infrastruktur, Bildung und Advocacy. Der Blue-School-Ansatz fördert Umweltbewusstsein und Geschlechtergerechtigkeit. HEKS bringt langjährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und im WASH-Bereich mit, arbeitet professionell mit lokalen Organisationen und ist in nationalen Netzwerken aktiv. Die Organisation gewährleistet Qualität, Transparenz und Wirkung durch Monitoring, Evaluation und Kapazitätsaufbau. Die Projektstruktur ist robust, skalierbar und auf nachhaltige Veränderung ausgerichtet.

Area of Impact